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1966 Klappscheinwerfer Mechanismus - Druckversion

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1966 Klappscheinwerfer Mechanismus - MPeeh - 04.05.2018

eine Elektro Frage:

bei meiner 66er Corvette (vollrestauriert) mag einer der Scheinwerfer Motoren nicht so richtig.
Der rechte geht nicht auf bei Schalterbetätigung.
Wenn man mit Handverstellung paar Umdrehungen lockert, funktioniert er.
Der Scheinwerfer lässt sich dann mit dem Schalter mehrmals normal öffnen und schließen.
Nach einiger Zeit funktioniert es dann wieder nicht.
Soll ich Motor austauschen? Oder irgendwie einstellen, ölen oder sowas?


Danke für Tipps!


RE: 1966 Klappscheinwerfer Mechanismus - Hermann - 04.05.2018

Es gibt bei der Klappmechanik einen Anschlag bzw. Kontaktschalter, der den Motor abschaltet. Wenn Du den Motor ein paar Umdrehungen von Hand drehst und er dann problemlos funktioniert, würde ich zuerst den Fehler dort suchen.


RE: 1966 Klappscheinwerfer Mechanismus - MiSt - 07.05.2018

Die Schalter, die beim Ausfahren der Scheinwerfer betätigt werden, schalten nur die Blinkleuchte im Instrument ab - sie sind keine Endschalter des Antriebs (siehe Schaltplan).

Zum Thema Scheinwerfermotoren gibt es eine ausführliche Rebuildanleitung mit einem schlauen Trick bezüglich der "typischen" Schäden am Getriebe: https://www.ncrs.org/mvc/TECHNICAL_ARTICLES/C2%20headlights.pdf

Vorher, weil es echt Arbeit macht ... würde ich aber folgendes prüfen, weil der rechte betroffen ist:

Miss mal während der Betätigung die Spannung am Motor links (originale Kabelfarben sind gelb gegen schwarz bzw. dunkelgrün gegen schwarz je nach Richtung, und die Kabel sind mit AWG12 relativ dick, wenn original) und am Motor rechts. Das Kabel zum Motor rechts ist länger (gelb/dunkelgrün jeweils parallelgeschaltet vom Schalter unter dem Armaturenbrett kommend), und beide haben ein separates Massekabel (schwarz).

Je niedriger die Spannung, desto geringer die Kraft des Motors!

Falls rechts/links nicht etwa gleich sind, gilt es den Übergangswiderstand zu finden. "Kandidaten" sind die jeweilige Masseverbindung und der Stecker zum Motor. Auch der Steckverbinder Motorraum/Inneraum, wo gelb und dunkelgrün drüberlaufen, ist einen Blick wert, wenn das auch nicht erklärt, dass nur der rechte Motor betroffen ist .

Falls gleich, ist der Motor über die Verschleißgrenze ==> Rebuildanleitung oder neu.

Die Spannung an beliebigen Kabelstellen lässt sich präzise und bequem messen, indem man das Kabel mit einer Furniernadel (so eine richtig dünne spitze, nicht so ein stumpfes Ding für Pinnwände) ansticht um das Voltmeter anzuschließen (mit Krokoklemmen, dann brauchst du nicht mal einen Helfer ...)


RE: 1966 Klappscheinwerfer Mechanismus - MPeeh - 24.08.2018

Also vielen Dank für die Infos.
Das mit dem Anschlag scheint mir logischer.
Mittlerweile habe ich einen echten Spezialisten gefunden.
Der sagte wörtlich, der Scheinwerfer dreht sich zu fest. Das deckt sich mit der Anschlag-Theorie.
Er hat das Problem verbessert, aber nicht komplett beseitigen können.
Er empfahl mir die Motoren zu tauschen, da ich minderwertige, mexikanische Motoren hätte.
Grüße


RE: 1966 Klappscheinwerfer Mechanismus - C1-Matthias - 24.08.2018

Nicht die Motoren sind das Problem, es liegt fast immer am Kabelbaum. Wie Michael schon richtig schrieb, sollte dort zuerst geprüft werden.
Nimm einfach ein Kabel direkt von der Batterie zum Test und du wirst sehen wie schnell der Motor drehen kann.

Gruß
Matthias


RE: 1966 Klappscheinwerfer Mechanismus - MiSt - 24.08.2018

Zunächst mal ist es richtig, dass die Motoren oben und unten gegen Anschläge fahren, die die Endpositionen definieren. Sie werden dort aber nicht abgeschaltet, sondern nur blockiert, was man an ihrer Stromaufnahme sieht oder einfach an der Helligkeit der Scheinwerfer. Die Schalter sind - wie schon geschrieben - ausschließlich für die Blinklampe im Kombiinstrument. Erst wenn beide (!) Schalter geschaltet haben, geht die Lampe dauerhaft aus.

Wenn sich also der Motor aus der Endlage, in die er sich selbst reinblockiert hat, nicht befreien kann, dann fehlt ihm offenbar die Kraft dazu. Und die fehlt ihm, weil er nicht genug Spannung bekommt, sodass genug Strom fließen kann, der dann genügend Drehmoment erzeugt. Oder er ist innen drin verharzt - siehe oben verlinkte Rebuildanleitung.

Natürlich kann man seine Kohle auch für neue Motoren ausgeben, die nicht nur recht teuer sind - es besteht wie bei fast allen Teilen aktuell eine große Gefahr, für gutes Geld neuwertigen Müll zu kaufen. Der Einbau und die Justage (der Anschläge und somit u.A. der Spaltmaße und der Lichtgeometrie) ist auch weder einfach noch schnell gemacht, aber dafür gibt es ja den Spezialisten.