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INFL REST beseitigt: Crash-Sensor rechts ausgebaut und gereinigt - Druckversion

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INFL REST beseitigt: Crash-Sensor rechts ausgebaut und gereinigt - cooper - 17.03.2019

Hallo allerseits,

nachdem INFL REST zunächst alle paar Jahre mal aufleuchtete, war es zum letzten Saison-Ende so weit, dass der rechte Crash-Sensor dauerhaft als fehlerhaft angezeigt wurde. Das übliche Masseproblem.

Gestern habe ich das Problem beseitigt, und zwar minimalinvasiv, ohne Ausbau von Klimaanlage und Gebläse. Das war einwenig fummelig, aber machbar. Wichtig: Bevor man mit irgendwelchen Arbeiten am Airbag-System anfängt, muss die Batterie abgeklemmt und die Elektrik für zehn Minuten in Ruhe gelassen werden, damit der Airbag nicht versehentlich gezündet wird. Außerdem ist der Crash-Sensor wie ein rohes Ei zu behandeln: Man sollte ihn nur aufrecht halten und keinesfalls fallen lassen.

Das Problem mit den Crash-Sensoren ist, dass sie den Übergangswiderstand zwischen der Massefläche am Sensor und dem Rahmen messen. Für den Kontakt sorgen eine M8-Schraube vor und eine M6-Schraube hinter dem Sensor und das passende Gewinde im Rahmen. Über die Jahre korrodieren Schraubenkopf und Gewinde jedoch geringfügig, was dazu führt, dass es einen Übergangswiderstand zwischen Sensor-Masse und Fahrzeug-Masse gibt -- und das Airbag-Steuergerät "INFL REST" anzeigt. Um den Fehler zu beheben, müssen die Metallflächen von Sensor und Schrauben poliert werden, außerdem müssen die Gewinde im Rahmen von Rost befreit werden.

Bei mir wurde der rechte Sensor bemängelt (Beifahrerseite), was sich über den Fehler-Code leicht herausfinden ließ. Der Sensor sitzt unterhalb des Gebläsemotors direkt auf dem Rahmen, gut zu erkennen am leuchtend gelbem Anschlusskabel. Um überhaupt an den Sensor heranzukommen, habe ich das Rad und die hintere Radhausverkleidung abgeschraubt. Außerdem habe ich die in dem Bereich gelegenen elektrischen Anschlüsse ausgesteckt. Der Sensor liegt dann direkt im Zugriff:
[Bild: radhaus-rechts.jpg]

Die vordere Schraube ließ sich ohne Schwierigkeiten entfernen, doch die hintere Schraube wird vom Sensorgehäuse und vom Gebläsemotor abgeschirmt. Das Sensorgehäuse ist zu hoch, um mit einer herkömmlichen 10er Nuss und einer Mini-Ratsche an den Schraubenkopf zu gelangen. Andererseit sitzt der Gebläsemotor zu tief, um dort mit einer Langnuss oder einer wie auch immer geartete Verlängerung zu arbeite.

Deshalb habe ich zu einem Trick gegriffen: Statt auf eine Ratsche habe ich die 10er Nuss auf einen 1/4-3/8-Zoll Adapter mit Querborhung gesteckt, wie es ihn in meinem Proxxo Ratschenkasten gibt. In die Querbohrung habe ich dann eine 1/4-Zoll-Ratschenverlängerung gesteckt. Damit konnte ich die Nuss aufsetzen und dann die Schraube erfolgreich lösten.
[Bild: crashsensor.jpg]

Hat man die hintere Schraube eine halbe Umdrehung oder mehr gelöst, lässt sich der Crash-Sensor um 90 Grad zur Seite drehen, sodass man wieder mit einer kleien Ratsche arbeiten und die Schraube herausdrehen kann.

Die Masseflächen des Sensors sowie Kopf, Schaft und Gewinde der Schrauben habe ich mit einer Messingdrahtbürste und meiner Proxxon gereinigt. Auch in die Gewinde im Rahmen habe ich mit einer Messingdrahtbürste sauber gemacht. Anschließend noch den Fehler resetten und man kann das Innehradhaus wieder zusammensetzen.

Viele Grüße, Mirko