Klassikertreffen Opelvillen Rüsselsheim am 25.06.23

[czechomania]

Und noch ein Punkt zum Thema Deutschland zockt ab: 

Keine Bedenken gegen „Regelgebühr“ von 360 Euro - vorher 30 Euro im Jahr Anwohnerparken. 

https://www.wbs.legal/allgemein/bverwg-kippt-gebuehrensatzung-wird-parken-jetzt-noch-teurer-66532/?utm_campaign=WBS%20Newsletter&utm_medium=email&_hsmi=263697640&_hsenc=p2ANqtz-9GqvJeBGc8LM7FzP59YsmvtWOUGKMd1UOcmrqitfLbrkV6egcH9-5Ip2rzKQBk1SOZQ_FSpF8VAtLXWy4bkkcLsVibbw&utm_content=263697639&utm_source=hs_email

[Gelber Bengel]

Bei uns in Düsseldorf genauso.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duessel...d-90089885

[Hermann]

360 EUR Jahr sind 1 EUR Parkgebühren am Tag. Wem das zu viel ist, der kann ja mal ins Parkhaus fahren.

[Gelber Bengel]

Das ist die Genehmigung, nach einem nicht vorhandenen Parkplatz in unserem Viertel suchen zu dürfen und keine Parkgebühr, Hermann! Wär's eine Parkgebühr, hätte man Anspruch auf einen Parkplatz. Es ist eine 'Abstellmaut" für vermeintlich finanzkräftige Wohngegenden. Und für den Mini meiner Partnerin ist es das Dreifache der jährlichen Kfz Steuer. Einfach nur dreist!!!

[colonel]

...  Schutz der ganzjährigen Brutzeit des bisher nicht bekannten, scheuen Mainwiesentölpels. ....

Martin

Ich fürchte, unser Problem in Deutschland ist eher die Brut der gemeinen Spreeufertölpel.


Wir waren gestern mit guten Freunde zusammen und konnten das Streifen von Politikthemen nicht ganz vermeiden. Obwohl durchaus intelligent und wirschaftlich aktiv, herrschte - bei Eingestehen einiger suboptimaler Situationen im Lande - die Überzeugung vor, daß "das im Grunde doch ganz gut läuft" und "die Grünen auch ein paar gute Dinge" hinbekommen hätten. Auf kritische, aber durchaus interessiert-offene Nachfrage konnte allerdings kein einziger Punkt benannt werden. Überhaupt sei man mit anderen Dingen beschäftigt und hätte keine Zeit, in Detailfragen einzutauchen...

Und hier sehe ich das Hauptproblem: Viele Angehörige der gutsituierten Mittelschicht fragen nicht, denken nicht, nehmen vorwiegend die Tagesschau um Acht und die Hofberichterstattung im ÖRR wahr. Sie glauben, was an geframten und kastrierten Infos zu Strom, EV und PV (immer mit Speicher!) und sonstigen höchst fragwürdigen Themen kommuniziert wird und werden vermutlich nie merken, daß bestimmte, hierauf basierende wirtschaftliche Entscheidungen im Privaten sich niemals rentieren werden. Aufgezeigt, begründet und unwiderlegbar vorgerechnet, wird die Entscheidung dann mit "Gibt mir aber ein gutes Gefühl" und "Einer muss ja mal anfangen" gerechtfertigt.

Außerdem scheint diese Bevölkerungsgruppe aufgrund deutscher Historie und eingehämmerter geschichtlicher Schulbildung (gerne 3x während der Gymnasialzeit) sowie der kontinuierlich wiedergekäuten Legende unserer immerwährenden Schuld und "besonderen Verantwortung" für alles Übel dieser Welt eine unüberwindbare Abneigung gegen alles jenseits der zwischenzeitlich deutlich nach links verschobenen politischen Mitte zu haben, was zu einem reflexartigen Zuschrecken vor allen vernünftigen Überlegungen bzgl. real existierender Probleme in diesem Lande führt. Lieber zahlen und Einbussen in Wohlstand und Komfort hinnehmen, als unpopulär zu wirken. Und nach vier Jahren wird das Kreuz wieder an alt"bewährter" Stelle gesetzt. Ruhe ist die erste Bürgerpflicht  - und der Michel schläft tief und fest.

[SieDu]

Leider wahr 

VG
SieDu

[Hermann]

Das ist die Genehmigung, nach einem nicht vorhandenen Parkplatz in unserem Viertel suchen zu dürfen und keine Parkgebühr, Hermann! Wär's eine Parkgebühr, hätte man Anspruch auf einen Parkplatz. Es ist eine 'Abstellmaut" für vermeintlich finanzkräftige Wohngegenden. Und für den Mini meiner Partnerin ist es das Dreifache der jährlichen Kfz Steuer. Einfach nur dreist!!!

Flächen in der Stadt sind ein knappes Gut für alle. Das Auto ist die letzten 50 Jahre bevorzugt worden zu Lasten aller anderen Nutzer. Insofern ist es nicht dreist, sondern folgerichtig, wenn hier lenkend eingegriffen wird. Andere Städte wie Kopenhagen, Barcelona, Paris usw. machen es längst vor.

[Gelber Bengel]

"sondern folgerichtig, wenn hier lenkend eingegriffen wird."

Heißt lenkend, wie das in Deutschland mittlerweile immer geschieht? Erst wuchernd überteuern, danach verbieten und irgendwann nach sinnfreien Alternativen suchen?

Hast Du das "Konzept" für Düsseldorf oben wirklich zu Ende gelesen? Autos sollen auf noch zu bauende riesige Sammelgaragen außerhalb der Stadt verwiesen werden und die Fahrer und innen per Shuttle an die Wohnstätte gebracht werden.

Düsseldorf kriegt bis heute nicht mal den ÖPNV vernünftig hin, wie soll da ein Shuttlesystem funktionieren, wenn man mehrmals täglich sein Auto nutzen muss?

Von den bisher über Jahre gezahlten Anwohnerausweis Gebühren ist nicht 1 Cent in die Parkflächen Infrastruktur geflossen. Womit will man den nun vorgeschlagenen Alternativnonsens denn finanzieren?

Es ist und bleibt der Anfang der Politik zur kompletten Abschaffung des Individualverkehrs.

[czechomania]

Flächen in der Stadt sind ein knappes Gut für alle. Das Auto ist die letzten 50 Jahre bevorzugt worden zu Lasten aller anderen Nutzer. Insofern ist es nicht dreist, sondern folgerichtig, wenn hier lenkend eingegriffen wird. Andere Städte wie Kopenhagen, Barcelona, Paris usw. machen es längst vor.

Da haben wir Sie wieder, die deutsche Lemmingtheorie. Wenn alle von der Brücke springen, springt man mit. Es muss nicht alles immer sinnlos teuer gemacht werden. Für viele Menschen in den Städten sind 30 Euro für den Parkplatz sehr viel Geld, und bei vielen Dingen braucht man einfach das Auto. Hier werden wieder die Einkommensschwachen abgezockt.

[colonel]

Köstlich!

Wenn Mieten steigen, machen sich die bösen kapitalistischen Vermieter die Taschen voll. Wenn Nebenkosten steigen, machen sich die bösen kapitalistischen Konzerne die Taschen voll. Wenn Anwohnerparkgebühren drastisch-dreist erhöht werden, ist es ein folgerichtig lenkender Eingriff.

Vielleicht sollte ich die Mieten für meine Garagen verdoppeln, als meinen persönlichen, lenkenden Beitrag zum Klimaschutz.