Electroniktod statt Rosttod?
#1
Hi,

Schon mal Gedanken darüber gemacht ? Trifft ja auch auf die neueren Corvetten Generationen zu,


Oldtimer erfreuen sich auch deshalb großer Beliebtheit, weil ihre oftmals überschaubare Technik eine eigenhändige Reparatur erlaubt. Sei es nun die Vergaser-Einstellung oder die Kontrolle des Ventilspiels, alle mechanischen Teile und Vorrichtungen am Auto können mit Fachwissen wieder hergerichtet oder verbessert werden.
Etwas anders sieht es bei elektronischen Systemen im Auto aus, die vor allem seit Mitte der 1980er Jahre den Weg aller Elektronik nahm, sie wurde mehr und mehr in winzige, integrierte Bausteine zusammengepfercht.
Und diese Bauteile können nach zwanzig Jahren für die Verschrottung eines Autos sorgen, da sie einerseits altern und so zwangsläufig ihre Funktionsfähigkeit verlieren. Andererseits ist auch kein Ersatz verfügbar, da die Fertigung dieser Bauelemente längst ausgelaufen ist.
Der Baustein für die Allradsteuerung des Calibra 4X4 ist zum Beispiel nicht mehr lieferbar. Ist das Bauteil defekt und kann kein passender Ersatz von einem Spenderfahrzeug besorgt werden, ist der Calibra ein Fall für die Schrottpresse.
Das Problem ist dabei der technische Fortschritt, der eine ständige Weiterentwicklung vor allem bei den elektronischen Bauteilen vorangetrieben hat. Hersteller sind gezwungen, diese Entwicklung mitzugehen, wenn sie nicht ihre Marktposition verlieren wollen, die Fertigungsstrassen für alte Bauteile werden daher nicht länger als unbedingt nötig erhalten.
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Gruß Wolfgang

 Das Gehirn ist übringens keine Seife, es wird nicht weniger wenn man es benutzt. Großes Grinsen
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#2
Sehe ich nicht so düster, wie Du: bei DEM riesigen Angebot an Corvette-Ersatzteillieferanten erwarte ich da keine besondere "Verknappung"!
GM selbst liefert idR noch lange Teile nach - und tlws. gibt es sogar JETZT schon Ersatzteilleiferanten, die diverse E-Parts vorrätig haben...

Der Calibra 4x4 (da kenn' ich mich allerdings nicht besonders aus) scheint doch weit mehr ein "Nischenmodell" zu sein.......

Vom Grundprinzip ist an Deiner Aussage sicherlich was dran, aber unsere Autos haben (ähnlich wie historische Mercedes-Benz) nie groß Sorgen auf dem Ersatzteil-Markt bereitet!
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#3
Ich denke auch, dass zumindest bei Massenmodellen ein Drittmarkt für alte/neue Steuergerätehersteller/-instandsetzer entstehen wird. Warum sollten die ursprünglichen Zulieferer hier auf ein Zusatzgeschäft verzichten? Wo eine genügend grosse Nachfrage ist, ist auch ein Markt.

Greez
Hermann
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#4
Sonst wird es eben nachgefertigt.
Oder es gibt einen Ersatz der das Bauteil dann ersetzt.

Wird ja jetzt auch schon bei Transistoren, ICs oder den guten alten Röhren gemacht.

Sorgen mache ich mir da eher bei der Software. Die muß nämlich auch an den Aftermarket frei gegeben werden.
C5_Coup_sil_60.png
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#5
ähnlihces Thema ist wohl das Motorsteuergerät für den BMW M1.

Allerdings werden da wohl Nachfertigungen hergestellt. Es gibt mittlerweile Betriebe, die sich auf das Thema spezialisieren und das können.
Ich glaube, dass sich das THema nach und nach lösen wird...genauso, wie es für Kotflügel Nachfertigungen gibt, wird es für viele Fälle auch hier Nachfertigungen geben.

Ob das auf den Calibra 4x4 dann zutrifft....?
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#6
Man wird sich wahrscheinlich damit abfinden müssen, dass viele elektronischen Helferlein dann nicht mehr wie geplant funktionieren. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass es in 20 Jahren noch den Regensensor für einen zigtausendfach gebauten Passat geben wird. Wahrscheinlich wird das mit dann erhältlichen Nachbau-Steuergeräten ähnlich sein: Basisfunktionen um die Karre am Laufen zu halten, aber mehr nicht.

Von daher würde ich unterschreiben, dass der Elektroniktod den Rosttod ablösen wird.

Gruß
Uli
[Bild: ycp.gif]Es wird Wagen geben, die von keinem Tier gezogen werden und mit unglaublicher Gewalt daherfahren. Leonardo da Vinci (1452-1519)
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#7
Meinen ersten Taschenrechner bekam ich von Omma. Da war ich 10 Jahre alt. Das Texas Instruments, damals dachte ich, es käme direkt von der NASA, war so groß wie eine Zigarrenkiste. Auch so teuer, allerdings nur so wie eine mit Davidoff Nr. 3 gefüllt. Dafür konnte das Ding addieren, multiplizieren, subtrahieren und dividieren. Im Display sah man die Drähte für alle möglichen Zahlenkombinationen, allerdings jeweils übereinander.
Ein Wunderwerk der Technik. Sowas wird nie getoppt. Was für ein Fortschritt zum Abakus und Rechenschieber. Adam Riese und Schürmanns Rechenbuch konnten mich ab dann sowieso kreuzweise.

Zeitsprung: Ca. 20 Jahre später gab es Händis, die waren nur noch so groß wie Sporttaschen. Die Akkus hielten dafür aber fünf Stunden (wenn man nicht telefonierte).

Heute: Jeder macht sich Sorgen, wie die komplizierte Elektronik und Software später die Autos am Laufen halten soll. Das ist ja so dermaßen vertrackt. Die Ehefrau ist auch mit dem Nachbarn durchgebrannt.
Die Schrottplätze stehen voller Golf II und III, keine Beule, kein Unfall, keine Elektronikschäden. Die Kosten für die KFZ-Steuer überschreiten lediglich den Arbeitslohn für den Wechsel des längst fälligen Zahnriemens.

In 20 Jahren: Dein sechsjähriger Sohn baut auf dem Küchentisch die Steuerungselektronik des Opel Insignia Turbodiesel nach. Allerdings verbessert er die Bugs, die während der Entwicklung in Hessisch-Afghanistan unbewußt mit reinprogrammiert wurden. Das alles macht er mit seinem Elektronikbaukasten von Fischertechnik, der unter dem Weihnachtsbaum lag. Der Baum allerdings hat noch echte Tannennadeln, die genauso pieksen wie 1967.





Worüber mache ich mir eigentlich Sorgen? Irgendwas wird die Welt am weiterdrehen halten.
Kaffee iss fertich...!
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#8
Schonmal Bowdenzüge und Vergaser horten Großes Grinsen
Zum re-analogisieren !

Meine, die Diskussion gab es schonmal (hier ?).
War das nicht jetzt schon beim Ex-DTM 190er schwierig ...... Grübeln

Denke auch, daß sich Spezialisten und Werks-Klassikabteilungen dem Thema widmen werden.
Zu entsprechenden Preisen und vielleicht nur für ausgewählte Modelle.

Das wird aber, anders als bei jetzigen Old- und Youngtimern, ein Thema sein.




Hallo-gruen , ...............
Hallo-gruen , .......  vette Grüße, Gerd

                 °°  °°  

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#9
Für hochwertige Fahrzeuge mag es interessant sein einen Spezialservice anzubieten...

..für den Young- und Oldtimer des "kleinen Mannes" dürfte das schwierig werden.

Beim Stöbern in der Porsche 928 Fangemeinde ist mir das z.B. aufgefallen. Die Motorsteuergeräte sind wohl nicht mehr lieferbar und in Holland gibt es einen semiprofessionellen Minibetrieb, der die Dinger repariert, wenn der mal keine Lust mehr hat, dann wird es eng.

Und ob das mit dem Fischrtechnik-Baukasten dann hinhauen wird... das wage ich zu bezweifeln... aber die Welt wird sich sicher weiterdrehen... nur eben ohne den einen oder anderen 928-er.

Grüße, Holger
In Memoriam Thomas W. (MadTom)
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#10
Holger, vor 5 Jahren hast Du sicher auch bezweifelt, dass Du auf Deinem Nokia Beiträge für das Corvetteforum schreiben könntest. Sogar lesen kannst Du sie. Zwinkern

Ach was "bezweifelt"..., Du hast nicht mal dran gedacht, das sowas überhaupt möglich ist.
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