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Liqui Moly Made in Germany - Druckversion

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- derCowboy - 11.06.2010

Zitat:Original von fridaWas würde denn eine gute Ölwerbung ausmachen? Unser Motoröl entspricht den Normen XYZ....ist das Beste....unterlegt mit Rennscenen, oder ner Blondine die sich das Zeug übern Kopp kippt??


Ich nehme das mit der Blondine... als Location würde sch sicher der Strand am Golf von Mexiko anbieten, so als Test für "Germanys next ugly Kleiderständer"


- frida - 11.06.2010

Hier wurde ja schon mehrfach behauptet, das dieses Geschäftsmodell unsere Export Quote in Gefahr bringt und somit unserer Volkswitschaft schadet. Das möchte ich jetzt mal erklärt haben.
Was würde denn passieren wenn LM seinen Standort und auch Firmensitz in Ulm aufgibt und z.B. nach Polen verlagert.
Die 450 Beschäftige in Ulm wären dann doch wohl erstmal arbeitslos....und bei der derzeitigen Lage auf dem Arbeitsmarkt wahrscheinlich längerer Zeit. Harz 4 wäre mittelfristig oder langfristig die Folge.
In Polen wären 450 neue Arbeitsplätze entstanden, deren Sozialabgaben in die Polnischen Kassen wandert. Auch die Gewerbesteuer würde nicht mehr in Ulm abgegeben, sondern in Polen
Wie findet das erwirtschaftete Kapital aus Polen jetzt den Weg zurück nach Deutschland?


- Z28-Fan - 11.06.2010

@Frida und andere

Ich glaube, wir drehen uns hier im Kreise. Schon in meinem ersten Posting habe ich sinngemäß geschrieben: Nicht ob diese Werbung funktioniert, ist die Frage, sonder weshalb sie funktioniert... und später habe ich auch einmal den Gedanken eingebracht was es wohl bdeuten würde, wenn jetzt die Konkurrenz das Ganze nachahmt und dann das Ganze möglicherweise auch noch in anderen Branchen nachgeahmt wird.

Was denke ich, wshalb diese Werbung funktioniert:
- Sie spricht zum Einen unser Nationalbewußtsein / -stolz, wie immer man es nennen möchte an.
- Sie spricht unsere Ängste / Befürchtungen vor Abreitsplatzverlust, Kurzarbeit und ähnlichem an.
- Sie pflegt das Feindbild des Prototyps des Unternehmers / Managers als Ausbeuter, der sich selbst die Taschen füllt, während der Protagonist sich selbst als leuchtendes Gegenbeispiel aufbaut.

Das Einzige was diese Werbung nicht macht: Sie sagt überhaupt nichts über das eigentliche Produkt aus!

Diese Strategie fällt auf so fruchtbaren Boden weil wir (fast) alle ja in irgendeiner Weise von den oben genannten Problemen / Ängsten betroffen sind, sei es auch nur als Empfänger der Nachrichten in Presse und Rundfunk.

Sie funktioniert auch deshalb so gut, weil m.E. viele gar nicht wissen, wieviele faire Unternehmer es - besonders im Kleingewerbe und im Mittelstand - gibt. Wie Edgar schon weiter oben erwähnt hat. Genau dort, wo auch die Mehrheit ihren Arbeitsplatz hat.

Ich betreue seit zwanzig Jahren als Freiberufler Betriebe im Rhein-Main-Gebiet. Klar gab es dabei auch ein paar Ausbeuter und Knechter... aber das waren unter knapp hundert Betrieben kein halbes Dutzend! In der überwiegenden Mehrheit der Betriebe war und ist die Fluktuation gering, bei etlichen Betrieben praktisch gleich NULL! Und da sind Chefs dabei, die seit zwanzig Jahren den gleichen alten 3-er BMW fahren, während die Mitarbeiter im Neuwagen vorfahren.

Diese Unternehmer pflegen alle ihre Mitarbeiter und viele engagieren sich auch sozial außerhalb des Betriebs: Da wird die örtliche DLRG gesponsort, der Handballverein im Dorf erfährt Zuwendungen, ein Jugendzentrum unterstützt... u.s.w. Nur, die meisten reden nicht viel darüber. Und bei keinem wird man so frontal damit konfrontiert, wie das in den genannten Spots geschieht.

Mein derzeitiger Hauptkunde, eine Vermögensverwaltung die ich seit über 15 jahren betreue, unterstützt ein Hospiz für todkranke Kinder. Eine Sache, die mich sehr bewegt hat. Erfahren habe ich es nur durch Zufall, weil ich mit deren IT zu tun habe. Die erzählen das niemandem... Aber vielleicht wollt ihr jetzt alle Euer Geld dort hin bringen?
Nebenbei kann ich versichern, die machen einen erstklassigen Job, als Vermögensverwalter und -berater.
Zwinkern

Wollen wir das das jetzt Mode wird? Das uns jeder der kein wirtschtlicher Ausbeuter / Freibeuter ist (oder das zumindest von sich denkt), uns das jetzt ins Wohnzimmer schickt?

Ich nicht!

Mir diskutierenden Grüßen ( würde Edgar wohl schreiben Zwinkern )

Holger


- frida - 11.06.2010

Holger..kannst du meine Frage beantworten?


- Z28-Fan - 11.06.2010

Frida,

ich denke, Deine Frage war rhetorisch gemeint und deshalb hast Du auch keine Antwort erwartet.

Ich könnte Dir auch gar nicht darauf antworten, weil ich es nicht beantworten kann (Glaskugel ist defekt).

Ich habe aber auch schon weiter oben geschrieben, dass ich die Überzeugungen der Geschäftsführer von LM und TRIGEMA, bzgl. des Unternehmertums weitgehend teile... und auch die wirtschaftlichen Leistungen, die dort erbracht werden sehr anerkenne.

Nur, kannst Du mir sagen, wie viele Unternehmen es mit bis zu 500 Mitarbeitern gibt, die ihren Standort noch in Deutschland haben und ihn dort auch lassen wollen und keine Kurzarbeit betreiben?
Wahrscheinlich nicht...

Es wird eine große Zahl sein... willst Du von jedem dieser Unternehmen jetzt einen solchen Werbespot sehen?

Zur Verlagerung der Arbeitsplätze ins Ausland:
Grundsätzlich müssen wir mit dem Phänomen leben. Speziell im Low-Tec-Bereich des produzierenden Gewerbes wird das immer wieder passieren. Wappnen können wir uns dagegen viel besser durch moderne Produkte und Innovationen als durch "Kauft deutsche Produkte"-Kampagnen.
Verwerflich ist das Ganze natürlich, wenn vorher hier erst Subventionen einkassiert werden, o.Ä.
Aber das machen eben nicht die Mehrzahl der Betriebe... Auch nicht die Mehrzahl der Konkurrenten von LM (vermutlich).

Grüße, Holger


- frida - 11.06.2010

Holger..ich habe die Frage schon ernst gemeint. Es ist unbestritten, das etliche Unternehmen gibt, die ein ähnliches Modell haben. Ich würde mich freuen, wenn sie mehr auf sich aufmerksam machen würden.
In vielen Foren hielt man LM für ein französsisches oder Italienisches Unternehmen.....jetzt nicht mehr. Schau euch mal die Reaktionen bei You Tube an.


- Z28-Fan - 11.06.2010

Frida...

für den Herrn Prost ist die Rechnung aufgegangen... ganz sicher! Da stimme ich Dir zu.

Ich denke, die Standpunkte sind dargelegt... Ich werde nochmal darüber nachdenken. Zwinkern

Einen schönen tag noch allerseits... Die Arbeit ruft! Großes Grinsen

Grüße, Holger


- Porter - 11.06.2010

Zitat:Original von frida
Zitat:Original von Maseratimerlin

So funktioniert gute Werbung und der Aufbau einer Marke jedoch nicht.

Gruß Edgar

Na ja....da hier schon genügend abendteuerlicher Volkswirtschaftlicher Dünnpfiff erzählt wurde, sollten wir uns ersparen Marketing Strategien zu kritisieren.
Tatsache ist, das wir hier uns seit Tagen mit dem Werbespot beschäftigen.....wie mit keinen anderen..und damit hat die Werbung funktioniert und ist somit gut.
Was würde denn eine gute Ölwerbung ausmachen? Unser Motoröl entspricht den Normen XYZ....ist das Beste....unterlegt mit Rennscenen, oder ner Blondine die sich das Zeug übern Kopp kippt??
Das LM Produkte gut sind, ist wohl unbestritten.
LM wirbt mit dem, was sie von der Konkurenz unterscheidet....und das ist vollkommen legitim.

Sorry, aber Du checkst einfach nicht worum es wirklich geht und willst auch
keine fachlichen Hinweise annehmen. Es wurde doch von mehreren dargelegt.


Zwecklos, armes Deutschland Hallo-gruen , ..................


- frida - 11.06.2010

Gerd..einfach mal versuchen sachlich zu bleiben..wenn es nicht fuktioniert..einfach nicht antworten.
Möchtest du mir denn meine Frage beantworten?


- Corvettenuschi - 11.06.2010

Als stiller Mitleser habe ich es so verstanden:

Die Einen meinen, die Werbung seie gut, weil hier ein Unternehmen mit sozialen Hintergründen und deutschem Produktionsstandort wirbt.

Die Anderen meinen, die Werbung seie nicht gut, weil ein sozial eingestelltes Unternehmen mit deutschem Produktionsstandort (von vielen Unternehmen dieser Art) mit ebendiesen Fakten wirbt, statt das Produkt selbst zu bewerben.

Dass das Unternehmen sozial ist und für deutsche Arbeitsplätze sorgt, ist unumstritten. Dass dies löblich oder positiv zu betrachten ist, wohl auch.

Bei einer Werbung sollte es aber immer um das angebotene Produkt gehen. Also dieses Produkt beworben werden und nicht der Hersteller oder der Name.

Als "ungerecht" oder "unangebracht" wird betrachtet, daß dieses Unternehmen mit diesen Mitteln wirbt, die viele andere Unternehmen auch zu bieten haben aber unerwähnt lassen, weil es eben eigentlich in die Werbung für das Produkt nicht hineingehört.

Solche Informationen gehören auf eine Internetseite oder in eine Info-Broschüre zur Vorstellung eines UNTERNEHMENS aber nicht zur Vorstellung eines PRODUKTES.

meint Anke, die sich eher durch Mundpropaganda von einem Produkt überzeugen läßt, statt von Werbung