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- Freistaat - 23.08.2011
Zitat:Original von Frank the Judge
ja - auch in Monza ist das nicht anders.
Ja, auch in Italien geht dieser Virus um. Selbst auf der Ferraristrecke Fiorano die bekanntlich zum Werk gehört und auch mehr oder weniger in die Ortschaft Maranello bzw. Fiorano eingegliedert ist, kamen plötzlich Menschen der "Liga verde" und muckten auf. Hier allerdings nur mit Teilerfolg - aber immerhin - vor 10 Jahren noch undenkbar.
- HAM - 26.08.2011
War auch einige Male mit LS3 / Klappen Offen (der Auspuff ;-) ) auf dem Salzburgring - no problem.
Greetings
Abe
- Frank the Judge - 26.08.2011
Zitat:Original von Freistaat
plötzlich Menschen der "Liga verde" und muckten auf.
Möchte hier mal einem allgemeinen Vorurteil begegnen. Die Anstifter für die Klagen sind die Reihenhausbesitzer mit Jägerzaun. Also eher der deutsche Spießer, der weniger grün wählt.
Wenn man sich das Ergebnis der Kommunalwahl der Stadt Adenau, mithin die größte "Stadt" am Ring, ansieht, erklärt sich das sehr schnell.
- Blade Z06 - 26.08.2011
Zitat:Original von Frank the Judge
Ralf, im Telegrammstil:
Da wird im Zonenrandgebiet namens Eifel im Jahre 1929 wegen fast 100 Prozent Arbeitslosigkeit eine Rennstrecke gebaut, um (damals) 700 feste Arbeitsplätze zu schaffen. Am bau der Strecke waren 10.000 Leute beteiligt.
Das ging auch lange gut. Bis vor einigen Jahren der bundesdeutsche Bausparer die billigen Grundstücke am Ring entdeckte, sich für 30 Jahre mit der örtlichen Sparkasse verheiratet hatte, sich sein kleinbürgerliches Domizil mit Jägerzaun, Fertiggarage, und formsteingepflastertem Auffahrtsgewinde erschuf, um seinem kleinbürgerlichen Leben fröhnen zu können.
Dummerweise machte der Ring ein wenig Krach. Warum nicht ein wenig klagen beim Verwaltungsgericht (der wo auch immer?).
Das ist die Geschichte von der Henne und dem Ei. Was war zuerst da?
Und das hat nichts mit der Eifel und der traditionellen Blutgruppe "I" zu tun. Am Hockenheimring oder in Salzburg und - ja - auch in Monza ist das nicht anders.
Formula Uno hat was mit Geld zu tun. Da gibt es Ausnahmen. Aber trotzdem gerichtsrelevanten Protest der Einwohner. Im Moment läuft was aktuelles gegen die F1 am N'ring. Da muß man schauen, wie die Gerichte entscheiden. Je nach dem ist Die F1 demnächst Geschichte - zumindest in der Eifel.
Wunderschön beschrieben Frank!
Manchmal kann einem dieses blöde Volk echt schwer auf den Senkel gehen. Für mich ist das alles nur noch krank! Dezibel-Begrenzung an einer Rennstrecke???!!! Ist doch wie Autoverbot auf der Autobahn, oder wie Currywurstverbot an der Pommesbude...
Doch auch hier kommen diese Possenstücke immer wieder vor: Reihenhauserbauer verewigt sich neben Fußballplatz und klagt über Spiellärm am Wochenende. Mieter zieht über Szene-Lokal und beschwert sich über Ruhestörungen. Das Lokal bekommt Schwierigkeiten mit dem Ordnungsamt. Dieses verhängt Auflagen...
- JR - 26.08.2011
Insbesondere das Thema Nürburgring ist deutlich komplexer als hier bisher angeführt.
Der wachsende Zorn der Anliegergemeinden gegen den Ring und vor allem dessen derzeitigen Betreiber ist nachdem, was in den letzten Jahren dort passiert ist, durchaus verständlich. Dort sind eine ganze Menge von Maßnahmen durchgezogen worden, die letztlich auch zu ökonomischen Nachteilen in den Anliegergemeinden führten.
Dass von dort dann irgendwann großflächig das Feuer eröffnet wird, ist verständlich.
Das hat aber zum großen Teil nichts mit dem hier "angeprangerten" Verhalten zu tun.
Gruß
JR
- Frank the Judge - 26.08.2011
Kann man denn diese ökonomischen Nachteile benennen bzw. irgend wie einkreisen?
Je mehr Schwung am Ring desto vollere Kassen in den umliegenden Gemeinden. Das sehe ich so wie eine Wirtschaftsförderung.
Viele Leute, viel Hotel, viel Gesaufe (kommt Supermärkten und Restaurants entgegen), viel Essen, viel teurer Schnick Schnack an der Tankstelle, Benzin sowieso. Die Liste läßt sich beliebig erweitern.
In den letzten 10 Jahren ist gegenüber der Döttinger Höhe ein recht großer Gewerbepark entstanden. Und auch die hängen am Ring. Die risikofreudigen Investoren und Unternehmer machen das ja nicht aus Jux, die wollen erst Geld investieren, dann Geld verdienen. Nebenbei zahlen sie Steuern und schaffen Arbeitsplätze. Ring tot, Gewerbe tot.
Interessiert mich wirklich, was dem entgegenlaufen soll. Bei entsprechenden Argumenten würde ich meine Meinung anpassen.
Bin ja noch jung und lernfähig.
- Leonie - 26.08.2011
Wow! Das Wahlergebnis aus Adenau erklärt einiges!
...beispielsweise warum ich mich dort so wohl fühle, alle Menschen gut drauf sind und freundlich zu Auswärtigen, es keine Pöbeleien in unverständlichem Deutsch auf den Strassen gibt, keine Prügeleien abends, keine brennenden Autos etc. etc...
Halb zwinkernde, halb ernste und nachdenkliche Grüsse, Bernd
- JR - 26.08.2011
Hi Frank,
Ringdorf verschwenderisch mit Steuergeldern gebaut -> direkter Wettbewerber zu den Pensionen rund um den Ring
Veranstaltung auf dem Ring mit Übernachtungsbindung an das Lindner-Hotel -> direkter Wettbewerber zu den Pensionen rund um den Ring.
Stichwort "Save the Ring"
Das sind alles Dinge, die sich nicht wegen Lärm etc. gegen die Rennstrecke an sich richten.
Gruß
JR