03.01.2014, 10:34
Hallo Jürgen,
bei aktuellen Motoren mit Klopfregelung wird die Verdichtung in der Regel so ausgelegt, dass sie in der Teillast möglichst verbrauchsgünstig ist. In der Volllast kann hingegen meist wegen auftretenden Kloppfens nicht mehr leistungsoptimal gezündet werden. Der Zündwinkel wird dann über die Klopfregelung vom Motorsteuergerät möglichst dicht an die Klopfgrenze herangeführt. Eine höhere Oktanzahl erlaubt somit leistungsoptimalere Zündwinkel. Der mögliche Gewinn liegt dabei in der Größenordnung von 1-2%.
Sicherheitsreserven gewinnt man durch höhere Oktanzahlen nur, wenn das Motorsteuergerät nicht mehr bis zur Klopfgrenze nachregelt, weil beispielsweise der begrenzende maximale Grundzündwinkel im Steuergerät keinen früheren Zündwinkel zulässt. (Also beispielsweise für maximal 98 Oktan ausgelegt ist, man aber V-Power oder ähnliches fährt.)
Hier setzt nun in der Regel das Tuning an, indem der Grundzündwinkel nach früh verschoben wird. Manchmal wird zusätzlich noch in die Regelstruktur der Klopfregelung eingegriffen, um im Mittel die Frühzündung weiter anzuheben. Dabei schwinden dann auf alle Fälle die Sicherheitsreserven. Und das umso mehr, je schlechter die Klopferkennung selber ist. Schaut man sich jetzt die Zahl und die Lage der Klopfsensoren beim LS7 an, dann erkennt der Fachmann sofort, dass die Klopferkennung selbst nicht gut sein kann. Dieses versucht man bei GM durch eine dabei übliche Klopfregelstrategie mit der Interpolation zwischen einem"high octan- Kennfeld" und "low octane Kennfeld" zu kompensieren. Es erfolgt dadurch ein Eingriff in die Zündwinkelvorsteuerung mit dem Ziel, die Regelvorgänge selbst zu minimieren. Einem Regelvorgang der Klopfregelung geht nämlich immer ein erkannter Klopfer (= Motorbelastung) voraus. Und nicht jeder Klopfer wird immer gleich erkannt !
Zur Oktanzahl: Die an den Tankstellen angegebenen Oktanzahlen sind immer die ROZ Werte, die grob gesprochen lediglich die Klopffestigkeit bei niedrigen Drehzahlen beschreiben. (Wichtig insbesondere bei aufgeladenen Motoren). Für die Klopffestigkeit bei hohen Drehzahlen ist hingegen die MOZ aussagekräftiger. Hierzu gibt es aber an den Tankstellen keine Informationen. Meinen Beobachtungen und Messungen nach, hat da der "blaue" Kraftstoff keine besonderen Vorteile gegenüber einem normalen Super Plus. Aber es gibt auch regionale und zeitliche Qualitätsschwankungen bei den Kraftstoffen, was insbesondere bei o.g. Eingriffen in die Klopfregelstruktur ein Risiko in sich birgt.
Gruß
Wutzer
bei aktuellen Motoren mit Klopfregelung wird die Verdichtung in der Regel so ausgelegt, dass sie in der Teillast möglichst verbrauchsgünstig ist. In der Volllast kann hingegen meist wegen auftretenden Kloppfens nicht mehr leistungsoptimal gezündet werden. Der Zündwinkel wird dann über die Klopfregelung vom Motorsteuergerät möglichst dicht an die Klopfgrenze herangeführt. Eine höhere Oktanzahl erlaubt somit leistungsoptimalere Zündwinkel. Der mögliche Gewinn liegt dabei in der Größenordnung von 1-2%.
Sicherheitsreserven gewinnt man durch höhere Oktanzahlen nur, wenn das Motorsteuergerät nicht mehr bis zur Klopfgrenze nachregelt, weil beispielsweise der begrenzende maximale Grundzündwinkel im Steuergerät keinen früheren Zündwinkel zulässt. (Also beispielsweise für maximal 98 Oktan ausgelegt ist, man aber V-Power oder ähnliches fährt.)
Hier setzt nun in der Regel das Tuning an, indem der Grundzündwinkel nach früh verschoben wird. Manchmal wird zusätzlich noch in die Regelstruktur der Klopfregelung eingegriffen, um im Mittel die Frühzündung weiter anzuheben. Dabei schwinden dann auf alle Fälle die Sicherheitsreserven. Und das umso mehr, je schlechter die Klopferkennung selber ist. Schaut man sich jetzt die Zahl und die Lage der Klopfsensoren beim LS7 an, dann erkennt der Fachmann sofort, dass die Klopferkennung selbst nicht gut sein kann. Dieses versucht man bei GM durch eine dabei übliche Klopfregelstrategie mit der Interpolation zwischen einem"high octan- Kennfeld" und "low octane Kennfeld" zu kompensieren. Es erfolgt dadurch ein Eingriff in die Zündwinkelvorsteuerung mit dem Ziel, die Regelvorgänge selbst zu minimieren. Einem Regelvorgang der Klopfregelung geht nämlich immer ein erkannter Klopfer (= Motorbelastung) voraus. Und nicht jeder Klopfer wird immer gleich erkannt !
Zur Oktanzahl: Die an den Tankstellen angegebenen Oktanzahlen sind immer die ROZ Werte, die grob gesprochen lediglich die Klopffestigkeit bei niedrigen Drehzahlen beschreiben. (Wichtig insbesondere bei aufgeladenen Motoren). Für die Klopffestigkeit bei hohen Drehzahlen ist hingegen die MOZ aussagekräftiger. Hierzu gibt es aber an den Tankstellen keine Informationen. Meinen Beobachtungen und Messungen nach, hat da der "blaue" Kraftstoff keine besonderen Vorteile gegenüber einem normalen Super Plus. Aber es gibt auch regionale und zeitliche Qualitätsschwankungen bei den Kraftstoffen, was insbesondere bei o.g. Eingriffen in die Klopfregelstruktur ein Risiko in sich birgt.
Gruß
Wutzer
Optimismus basiert meist auf einem Mangel an Informationen !