06.09.2018, 10:07
(06.09.2018, 09:06)JR schrieb: Gerade das Beispiel mit Jaguar zeigt aber auch, wie Markenidentität verloren gehen kann. Die Fahrzeuge sind heute völlig beliebig im Mainstream und es könnte auch jedes andere Markenlogo draufkleben.Alles richtig was Du schreibst JR. Die Frage ist halt als Marke, bedient man ewig die gleichen Kundenkreise, oder wagt man neues mit dem Risiko die alten Fans zu verprellen, aber auch der Chance neue Fans zu erobern und unterm Strich erfolgreicher zu werden?
Der Übergang vom XK zum F-Type hat die XK-Kundschaft total verprellt, die F-Type-Fahrer sind eine völlig andere Klientel.
Dass Jaguar seine Stückzahlen so gesteigert hat, liegt aber einzig und allein an der Erweiterung der Modellpalette um SUV, Kombi und vor allem die Einführung des Diesels.
Wenn man überlegt, dass zumindest in Deutschland nahezu ausschließlich Jaguar mit Dieselmotor verkauft werden, zeigt, was mit der Marke passiert ist.
Das kann man alles nicht als Beispiel für die Betrachtung eines einzigen Modells heranziehen, es sei denn, man nimmt den Wechsel vom XK zum F-Type, der für die Stammtkundschaft völlig in die Hose gegangen ist.
Nebenbei bemerkt, der sportliche Spiegeleier-Nachfolger des KdF-Wagens ist mit weitem Abstand der billigste Gebraucht-11er und wird es vermutlich immer bleiben.
Der hat schon eine gewaltige Kerbe in die Porsche-Fangemeinde gehauen.
Das befürchte ich auch bei der Mittelmotor-Vette - eine Aufgabe der Markenidentität hin zur Beliebigkeit.
Gruß
JR
Sowohl Jaguar als auch Porsche hat es monetär gut getan neue Wege zu gehen. Auch wenn das bedeutet hat, die Markenidentität (Jaguar) aufzugeben oder die Gußeisernen (Porsche) zu verprellen. Auch wenn es nicht meiner Sicht entspricht, aber was interessiert einem als Hersteller der Gebrauchtwert eines 14-20 Jahre alten Modells (Porsche 996), wenn mit den aktuellen Modellen der Rubel so richtig rollt?
BMW macht es ja aktuell nicht anders. Alte Werte wie Reihensechser, Antrieb auf die Hinterräder wirkend und tiefe Sitzposition mit Fahrerorientiertem Cockpit werden über den Haufen geschmissen. M-GmbH baut nur noch Abklatsche der BMW AG Modelle. Die Fans verstehen die Welt nicht mehr, dennoch ist BMW erfolgreicher als zuvor.
Nicht falsch verstehen, persönlich schätze ich die Traditionen enorm. Wenn einem jedoch als Marke die Tradition knebelt verstehe ich aus Herstellersicht auch, wenn man neue Wege geht. Leider geben heute Controller und Großaktionäre den Weg vor, nicht mehr die Car Guys im Unternehmen.
Persönlich wünsche ich mir, dass Corvette das Frontmittelmotorlayout weiterhin pflegt. Wenn es daneben, oder darüber, noch ein performanteres Modell gibt mit Heckmittelmotor, warum nicht. Inzwischen ist Corvette halt der einzige Sportwagenbauer der nur ein Modell in verschiedenen Ausprägungen anbietet. Alle anderen haben unterschiedliche Sportwagenbaureihen im Programm. Besser es kommt ein Heckmittelmotorgerät, als ein 6 - oder gar 4-Zylinder Einstiegsmodell.
LG Christian