20.03.2025, 16:16
(19.03.2025, 13:45)StevesRay schrieb: ........
Die von mir oben erwähnte kin. Viskosität von 6 mm²/s (= 6 cSt) bezieht sich dann korrekterweise auf die Lagertemperatur, die natürlich höher ist als die im Sumpf bzw. bei unserer Trockensumpfschmierung im externem Ölbehälter gemessene Öltemperatur.
Da die Messstelle allerdings vor dem Ölkühler sitzt, wird das Öl noch auf das Niveau der Kühlmitteltemperatur rückgekühlt. Bei hoher Belastung mit Kühlmitteltemperaturen um 110°C wird das Öl also mindestens mit dieser Temperatur angesaugt und in den Ölkreislauf gefördert.
Wie hoch die Temperaturen dann letztlich in den Lagerstellen sind, können wir hier nur vermuten. Es ist jedoch davon auszugehen, dass das Öl beim Austritt aus den Lagerstellen in etwa deren Temperatur erreicht hat. Diese liegt aber sicher höher als die nach Motor gemessene Öltemperatur.
Von daher stellt eine kin. Viskosität von 6 cSt bei der gemessenen Öltemperatur auch nur eine obere Grenze dar.
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Bei all der Diskussion um diesen einen Parameter "kin. Viskosität" sollte man auch nicht vergessen, dass sich dieser über die Betriebszeit reduziert. Das ergibt sich zum einen aus der mechanischen Belastung des Öls aber bei unseren Direkteinspritzern auch über den Kraftstoffeintrag. Da kann es dann auch schon einmal passieren, dass ein Öl die im frischen Zustand ermittelten Eigenschaften verliert und ggfs. auch nicht mehr die Spezifikationen der angegeben SAE-Klassifizierung erreicht.
Aus diesem Grund würde ich mit einem Öl, dass bei einer Öltemperatur von 133°C im frischen Zustand gerade einmal noch eine Viskosität von ca. 7 mm²/s hat, nicht auf dem Track oder unter vergleichbaren Bedingungen fahren wollen.
Meine Meinung.
Aber wir leben in einem freien Land, da kann das jeder handhaben wie er will.
Gruß
Stefan
Stefan,
ich sehe unsere Diskussion hier nicht als Streit, sondern als Austausch von Agumenten. Darum möchte ich nochmals auf einen früheren Beitrag eingehen.
Wir wissen nicht genau, wie die Temperatur im Lager ist, aber wenn das Kühlmittel 110 ° warm ist, muss das Öl - wenn es in den Ölkreislauf gefördert wird mindestens einige Grad wärmer sein ist also auch im Gleitlager einige Grad höher.
Allerdings ist das Öl dort vermutlich weniger warm, als die angezeigte Öltemperatur. Denn die meiste Wärme und auch Höchsttemperatur sieht das ÖL durch die Squirter zur Kolbenkühlung und an den Kolbenringen.
Aber den Hauptpunkt hatte ich vergessen:
Die dynamische Viskosität ist druckabhängig.
Öl, dass bei 133° rechnerisch eine dynamische Viskosität von 7mm²/s hat, hat bei den Drücken im Gleitlager eine doppelt so hohe dynamische Viskosität.
Gruß
Götz
Götz