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Hallo zusammen
Ich habe hier mal eine etwas misteriöse Frage an die Spezialisten. Ist es möglich, dass z.B. eine 68er C3 vor der Fertigstellung des Interieurs vom Werk zurückbehalten wurde. Ich habe mit einem gesprochen, der gemäss der VIN eine C3 Convertible von November 67 hat. Ist also ein halbes Jahr älter als meine. Er hat aber die komplette Innenaustattung der 69er, heisst Tilt/Tele-Lenksäule, Ventbals mit den Knöpfen zum schliessen, Scheibenwischerbezel mit den späteren Luftauslässen, Sitze, Türpanelen usw. Auch der Kabelbaum ist von der 69er. Er hat mir erklärt, dass das Werk diese Covertible nicht fertig gebaut, zurück behalten und später fertig gestellt hat, als bereits das 69er Model auf dem Markt war. Ich kann das nicht so recht glauben, was meint ihr? Ist so etwas möglich bzw. wurde das parktiziert? Ich bin gespannt, was für Antworten hierzu kommen.
Gruss
Marcel
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Hallo Marcel,
ohne jetzt die genauen Abläufe im Werk zu kennen, halte ich das von Dir beschriebene Szenario eher für einen Versuch ein "non-matching" als "matching" zu verkaufen (auch ohne direktes Verkaufsinteresse). Ich weiß, dass es in den USA bis in die frühen 70er bei nahezu allen Herstellern üblich war Bauteile aus Vorjahresproduktionen zu verbauen. D.h. eine frühe 69er Corvette konnte durchaus noch ein Bauteil haben, welches eigentlich für das 68er Modell gedacht war. Dabei handelt es sich um Bauteile die entweder gar nicht oder nur minimal in der Baureihe verändert wurden, was ja auch aus ökonomischen Gründen ziemlich nachvollziehbar ist.
In dem von Dir geschilderten Fall wäre es ja aber genau umgekehrt, was an sich schonmal wenig plausibel erscheint. Als viel wichtiger würde ich aber den Fertigungsprozess im Werk ansehen, und aus der Perspektive erscheint das Szenario unwahrscheinlich. Warum? - GM hat die Corvette damals nicht auf Halde produziert, d.h. es gab für jedes Fahrzeug das in die Fertigung kam eine Bestellung. Diese Bestellungen waren oft von den GM Händlern selbst, die aber immerhin schon die Extras, Farben, Motorisierung etc. festlegen mussten. Gerade bei frühen Modellen wird entweder GM selbst (intern) bestellt haben um die Showrooms mit dem neuen Modell zu füllen und eben auch die Händler. Das zu einem Zeitpunkt hoher Nachfrage ein Fahrzeug in der Fertigstellung geparkt wird ... unwahrscheinlich.
Aber auch der Fertigungsprozess selbst hätte das nicht zugelassen: Die Fertigung beginnt mit der Bestellung bei GM, die dann das "build sheet" ausfertigen. Jeder Produktionsschritt ist im "build sheet" dokumentiert und auch die VIN ist dort bereits zugeteilt. Sprich: Wenn eine VIN zugesteilt wurde, müssen auch bereits alle Extras festgestanden haben, den die sind auf dem Dokument vermerkt. Die ganzen Produktionsabläufe wären mit so einer Bestellung also gesprengt worden, was GM vermutlich mehr Geld gekostet hätte als das Auto ohne Innenausstattung zu verschrotten und später neu zu fertigen.
Wenn jetzt natürlich die Nichte eines GM Vorstandes kurzristig ihre Meinung geändert hätte und doch lieber eine Tilt-Lenksäule braucht und der Vorstand schon weiß, dass es die im 69er Modell gibt ...  ... schon ziemlich weit hergeholt. Und wie würde der Wagen dann konserviert und wo abgestellt? In der Halle für halbfertige Fahrzeuge an denen GM nichts mehr verdient?
Also aus meiner Sicht ziemlich unwahrscheinlich. Für so eine Story sollte das "build sheet" mit den entsprechenden Eintragungen vorhanden sein. Vermutlich hat der Wagen noch andere seltene/begehrte Optionen oder Motorisierung.
Grüße
Ralf
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- C6 (2005-2013)
In Kurzform:
Ohne eine ordentliche Dokumentation glaubte ich kein Wort von der Geschichte.
Gruß
JR
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Gestern, 23:19
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: Gestern, 23:27 von keineAhnung.)
Als ich mene C3 gekauft habe, lagen Nummernschilder von 1967 dabei.
Eine Versicherungsbestätigung war von 9 -1967 , einen Titel habe ich nicht erhalten.
Es gibt aber eine VIN Decoder , wo man das nachlesen kann.
Sicher ist , dass seit September 1967 die ersten C3 ausgeliefert wurden.
Hat H Kennzeichen ist 1968 eingetragen worden.
Und meine ist von 9-1967
Ohne klare Dokumentation ist das alles irgenwo Spekaulation.
Aber aus Spaß, tippe doch mal hier die VIN ein:
.
https://www.c3vr.com/c3-corvette-birthday-calculator/
Ich wunderte mich auch und dachte, 1967 muss eigentlich C2 sein.
Vieleicht hat das jemand dann mal auf die bessere Ausstattung umgebaut in den letzten 55 Jahren.
Grüße Frank
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Kurze Frage: Ist der Besitzer, mit dem Du gesprochen hast, der Erstbesitzer und hat reichlich Unterlagen vom Kauf bis heute oder ist das Fahrzeug irgendwann aus den USA importiert worden?
Bin bis jetzt bei Jürgen, glaube da auch kein Wort dran. Da hat ein Ami ein Fahrzeug warum auch immer reichlich umgebaut...
Grüßle
Jens
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Hallo
Unwahrscheinlich. Die Lenksäule der 69er z.B. passt nicht in die 68er und es scheint kompliziert zu sein, die Halterungen anzupassen, fast unmöglich.
Ist es denn sicher eine 68er , die auf 69 getrimmt wurde oder eher umgekehrt ?
MfG.
early 1968 L71 tri-power big block convertible.
GM-T56 Viper 6 speed manual , 4.11 rear.
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VINs sind ja auch manchmal nicht mehr original...
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Eventuell ein Auto aus schweizer Endmontage in Biel?
Vielleicht wurde dort ein 68er Rahmen mit 69er Teilen gemixt?
Interessant…….
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69 wurden keine Chevys mehr in Biel gebaut.
Gruß
JR
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Es ist schade, dass nicht mehr das Erreichte zählt, sondern das Erzählte reicht!
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Hallo zusammen
Ich stimme dem hier geschriebeben zu. Auch ich kann nicht glauben, dass das bei der Corvette so gemacht wurde. Es ist einfach so, dass der Besitzer, den ich kenne und übrigens nicht der Erszebesitzer ist, sich wahrscheinlich selber diese Version einredet. Die Corvette sieht nahezu gleich aus wie meine 68er, nur halt schwarz mit roter Innenausstattung und 17" Billet Felgen. Der Ehrlichkeit halber muss ich noch erwähnen, dass ich meine seit 2004 habe, er seine seit 2001. Ich kenne seine VIN nicht auswendig, weiss aber, dass sie sicher tiefer ist als meine. Meine 68er lief am 22.Mai 68 vom Band, seine im Novemebr 67. Ich weiss auch mit Sicherheit, dass er die nicht selber so umgebaut hat. Mich hat schon immer gewundert, wie das alles überhaupt möglich ist. Die Corvette ist keine Bastelbude, sieht von Aussen wirklich super aus und ich würde behaupten, dass nur Kenner bemerken, dass da etwas nicht so ganz zusammen passt. Wie gesagt, der Kabelbaum ist sicher nicht der einer 68er, dazu haben wir schon zuviel Vergleiche gemacht. Auch die Lenksäule ist nicht irgendwie abgeändert. Die Rückleuchten sind ebenfalls die der 69er mit den darin integrierten Rückfahrleuchten. Blinken tun die vorderen Sidemarker bei seiner nicht, bei meiner schon. Der Scheibenwischermotor ist auch nicht gleich wie meiner. Der ist bei den 68er einmalig und nicht identisch mit den Nachfolgemotoren. Da habe ich ihm soger noch Tipps zum Anschliessen gegeben, weil er nicht weiter kam. Wenn, dann hat der Vorgänger, wer und wo auch immer das war, sehr viel Zeit und Geld investiert, um diese Convertible so herzurichten, dass es optisch eine 68er ist, mit all den "69er Verbesserungen" (wie er sagt). Ich würde behaupten, dass er sich das selber eingeredet hat und fest davon überzeugt ist, dass seine Version stimmt. Ich habe lange gebraucht, um das hier zu Fragen, weil die ganze Geschichte doch schon sehr seltsam ist. Letzendlich hat es mir aber doch keine Ruhe gelassen. Jedenfalls bedanke ich mich für eure Stellungnahme und Meinungen. Man sieht wieder einmal mehr, dass dieses Forum genau auch für solche Themen gut ist. Ich schätze dieses "kostbare Lexikon" sehr...
Gruss
Marcel
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