25.11.2022, 23:46
(25.11.2022, 19:40)daabm schrieb: Gibt es hier zu wenig chinesische oder russische oder brasilianische (oder xyz - die Liste ist lang) Ex-Bürger, die Euch mal die Augen öffnen würden, was "Freiheit mehr und mehr eingeschränkt" bedeudet?
Ihr jammert alle auf einem Niveau, bei dem jeder aus repressierten Staaten nur lachen würde... Oder weinen, je nach Gemütslage.
Sorry Martin, da bin ich raus, das Thema sollten wir mal bei einem Getränk mit ein paar renommierten und mit unterschiedlichen Parteibüchern versehenen Verfassungsrechtlern am Tresen besprechen, aber hier überlege ich, wie ich mich kurz fasse. Aber gut ;-) Nur soviel: Ich orientiere mich am Guten. Und ich habe nur die deutsche Nachkriegszeit erlebt. Möchte hier auch nicht zu politisch werden, aber ich verzichte ungerne auf weitere Stücke Freiheit, insbesondere wenn man so sieht, was auf der Welt passiert bzw. in der Vergangenheit passiert ist. Selten geht die Freiheit an einem Stück weg...
Nur mal ein Denkanstoß: Die neueren, auch hier besprochenen Techniken sollen nicht nur Komfort bringen, sondern auch Verunglückte im Straßenverkehr verhindern. Würden wir auf die Zahlen der tödlich Verunglückten im Straßenverkehr pro 100.000 Einwohner in den von dir genannten Ländern schauen und sie mit unseren vergleichen, müssen wir uns auch keine Gedanken über automatische Geschwindigkeits- bzw. Abstandsregelassistenten machen, weil dann wären unsere Probleme (Zitat von dir) „alle auf einem Niveau, bei dem jeder aus repressivsten Staaten nur lachen würde. Oder weinen, je nach Gemütslage.“ Das machen wir aber nicht, sondern wir wollen besser werden, hin zur Vision der null Verkehrstoten pro Jahr und (anderes Thema) null Emissionen (sieht in den drei von dir genannten Ländern auch anders aus). Also statten wir alles mit Assistenzsystemen aus. Das Vorhaben schließt sich übrigens nicht grundsätzlich mit der Gewährleistung von Freiheitsrechten aus. Aber wir verschärfen weiter und weiter, obwohl wir schon mit die sichersten Straßen der Welt haben und schränken weiter die Freiheit ein. Und wenn wir keine tödlichen Verkehrsunfälle mehr durch KFZ haben, werden wir feststellen, es sterben auch Fußgänger bzw. Radfahrer im Straßenverkehr ohne das Zutun von PKWs oder LKWs mit oder ohne Assistenzsystemen (z. B. Alleinunfälle Radfahrer gegen Baum, Sturz über Schienen ohne Helm, Zusammenprall Radfahrer gegen Fußgänger, internistische Notfälle, etc.). Dann verbieten wir als letztes Mittel jeden Straßenverkehr? Da das auch kein Ziel sein kann/wird, kann man auch bei den staatlichen bzw. politischen Vorschriften mal ein bisschen gelassener sein, insbesondere weil der Straßenverkehr so sicher bei uns geworden ist. Würde auch der Wirtschaft und den Normalverdienern helfen, weil Mobilität bezahlbarer bleibt.
Nicht falsch verstehen: Ihr dürft euch doch eure Autos mit Extras vollmachen, gönnt euch. Mache ich auch. Mir ist nur das Tempo der staatlichen Regelungen im Automobilbereich viel zu schnell, gemessen an den großen Auswirkungen auf Normalverdiener und Freiheitsrechte. Und der Verweis auf andere hilft da nur bedingt. Maßvollere Eingriffe wären schön. Aber nur meine unmaßgebliche Meinung ;-).
Gruß
Till