Pro und Kontra Einfahrtgebühr bei Veranstaltungen

[454Big2]

Das eigentliche Problem liegt im horrenden bürokratischen Aufwand für solche Veranstaltungen.
Dieses sieht man leider weder als Zuschauer noch als "Bringer".

Unser freundlicher Staat zockt sowohl Veranstalter, Zuschauer und Bringer ab.
Nicht alleine, daß man zur Pflege des automobilen Kulturguts Platzmieten auf öffentlichen Plätzen zahlen muss, nein, auch die Stadtreinigung will mit verdienen - denn die orange gewandeten Schnarcher streunen dann an den Tagen nach einer Veranstaltung gerne durch die Anlagen und versuchen diese - natürlich auf Kosten des Veranstalters - klinisch rein zu machen. Wofür die Herren natürlich auch das ganze Jahr Zeit hätten, diese aber nicht nutzen können, weil man ab 07:00 Uhr auf Feierabend warten muss....

Eine Veranstaltung mit 200 - 300 Autos und der 20-fachen Besuchermenge bedeutet für den Veranstaltungsort vor allem eines: UMSATZ !!!

Drucker, Werbegestalter, Gastronomen, Hoteliers, Tankstellen, Werkstätten, Friseure , Handel und Gewerbe, DIXI-Klo-Verleiher, ADAC Abschlepper - alle verdienen an der Veranstaltung mit - und wer noch?

Rrrrrrischdisch..... der Staat. Denn auf jeder Ware oder Dienstleistung klebt der Mehrwertsteuersticker mit 19 oder 7%.
Und das Finanzamt will mit seinen von Lethargie gebeutelten Mitarbeitern ja auch noch leben und lässt Veranstalter die Einnahmen aus einer solchen Veranstaltung auch noch versteuern. (was grundsätzlich gut ist)

Kurzum, ein Haufen Risiko an Kosten für einen Veranstalter schon lange VOR einer Veranstaltung.
Und dann noch das mitteleuropäische Risiko des Wetters......

Mit etwas Pech war leider der ganze Aufwand für die Katz weil es wie mit Eimern schifft und kein Schwanz aus der Garage oder von der Couch kommt.


Meine Gedanken zu Veranstaltungen.....


Meine Meinung: Im moderaten Rahmen ist ein Beitrag OK.
Wenn das Gefühl der Abzocke entsteht, habe ich noch immer die Möglichkeit der Veranstaltung fern zu bleiben.

[fsahm]

Original von Frank_F
Ich bin absolut dafür das der "Bringer" nichts zahlt. Ich kenne es so, dass er oftmals sogar noch einen kleinen Bonus in Form von einem Verzehrgutschein o.ä. bekommt.

Sofern es ein abgeschlossenes Gelände ist spricht nichts dagegen einen kleinen Obulus von den "Zuschauern" zu nehmen. Im großen und Ganzen sollte jedoch der Veranstalter seine Kosten durch Standgebühren der Bier- und Fresswagen so wie der Aussteller auf den Teilemärkten finanzieren.


Deswegen werde ich dieses Jahr auch nicht mehr in Hannover auf dem Streets erscheinen. Höllenparkgebühr für null Gegenleistung.
Da besuche ich lieber das Eine oder Andere nette Oldtimertreffen.

Gruß

Frank

Hallo Frank und die anderen,

der Bringer zahlt fast immer, wenn auch indirekt etwas dazu.

Veranstaltungen wie die Streets oder früher auch Idstein sind/waren auf Gewinnmaximierung ausgerichtet. Aber solche Standveranstaltungen haben aufgrund der örtlichen Gegebenheiten und Voraussetzungen naturgemäß einen wesentlich höheren Kostenfaktor (wie Frank (454big2) auch eben bereits geschrieben) als Grundkosten.
Hier kostet die Security und das Absperren des Geländes schon ein vielfaches mehr als das jährliche Treffen in Suhl insgesamt.

In Suhl finanziert jeder Teilnehmer über die Freizimmerkontingente (wie die dann verrechnet werden, habe ich bereits im Suhl-Veranstaltungsthread einige male erklärt) dieses Treffen mit ca. EURO 8,00 bis EURO 10,00, der im Ringberg Hotel das Wochenende über ein Zimmer bucht.
So ähnlich ist es auch bei einigen anderen Treffen von Clubs, wie z.B. in Luxembourg.
Für das Treffen in Suhl gehen ca. 50% für die Veranstaltung selbst für Parkgebühren, Versicherungen, Roadbooks, Namensschilder, Tourenplanung, u.s.w. drauf. Die anderen 50% sind für die Gastgeschenke, die jeder Teilnehmer vor Ort erhält. Ist halt ein anderes Konzept!

Andere angesprochene Oldtimertreffen, die zum Teil von Städten, Kommunen oder im Einzelfall auch von Clubs oder Stammtischen organisiert werden, haben sicherlich eine Finanzierung, die vom jeweiligen Veranstalter selbst aufgebracht wird und meist nicht direkt an die Teilnehmer weitergegeben wird.

Aber auch hier gilt der Grundsatz: "Es ist nichts zum Nulltarif zu bekommen"!

Es zahlt nur halt ein anderer für unseren Spass und übernimmt die Kosten, die entstehen!

Fazit: Aber auch ich fahre nur gerne zu Veranstaltungen, wo das "Geben und Nehmen" noch einigermaßen im Einklang ist.

Und Elke ermahnt mich immer, wenn es um eine finanzielle Diskussion geht, mal genauer darüber nachzudenken, was unser Hobby alleine schon an Benzinkosten verursacht, wenn wir zu solch Veranstaltungen anreisen!!!!
Diese Beträge bewegen sich immer im hunderter-Eurobereich!!!!
Da dann über geringe Eintrittsgelder zu diskutieren, ist fast schon dekadent!!!

Gruß
Friedel

[JR]

Hi Friedel,

das ist überhaupt nicht dekadent.

Letztlich stellt sich doch immer die Frage nach Leistung und Gegenleistung.

Dass ein Treffen Geld kostet, ist unbestritten.

Wie der Veranstalter seine Kosten (und etwas oder viel mehr) wieder reinholt, liegt letztlich in seinem Ermessen.

Und da gilt es eben einen entsprechenden Mix zu finden, mit dem alle zufrieden sind.

Ich habe als "Bringer" überhaupt nichts gegen eine Gebühr, wenn ich dafür auch eine Gegenleistung sehe. Soll ich dagegen auch bei einem kurzen Besuch eine komplette Wochenendgebühr abdrücken, fühle ich mich über den Tresen gezogen.

Grundsätzlich bin ich aber der Meinung, die Teilnehmer mit ihren Autos so wenig wie möglich zu belasten, da diese neben ihren Kosten der Teilnahme auch immer das Risiko von Beschädigungen an den Fahrzeugen haben - sei es bei der An- oder Abfahrt, sei es durch hirnlose unaufmerksame Besucher und Zuschauer oder gar Vandalismus-Schäden.

Gruß

JR

[fsahm]

Original von JR
Hi Friedel,

das ist überhaupt nicht dekadent.

Gruß

JR

Jürgen,

ich meimte lediglich das Verhältnis zwischen den Eigenleistungen des Benzinaufwandes und der Summe, die wir gelegentlich für eine Teilnehmergebühr entrichten!!!!!

Ansonsten stimme ich Dir ebenfalls zu!

Gruß
Friedel

[Woodpecker61]

ich habe grundsätzlich nichts dagegen einen angemessenen Obulus zu entrichten wenn dieser zum Decken von Kosten des Veranstalters dient und sich in einem entsprechenden überschaubaren Rahmen befindet.

Aber ich bin absolut dagegen das Clubs Treffen veranstalten und die Teilnehmer mit absoluten Wucher-Eintrittspreisen belegen wie z.B. zahlen fürs gesamte Wochenende auch wenn man nur Samstagnachmittag mal kurz vorbeischaut und das ganze nur dem einen Interesse dient nämlich das über die Einnahmen des Treffens die Clubkasse möglichst hoch aufgefüllt werden kann wie dies in Luxemburg vergangenes Wochenende mal wieder erfolgreich praktiziert wurde.


netten Gruß

Woodpecker61

[Günther-C3]

Ich bin absolut, wirklich absolut dagegen dass ich als "Bringer" auch noch Eintritt zahlen soll . Die Höhe spielt dabei keine Rolle, da geht´s einfach nur ums Prinzip.
Wie schon geschrieben, die (guten) Treffen sind meistens weiter weg und da legt man für die Anreise schon einen Bazen Geld hin für Sprit usw.

Der Veranstalter soll sich das Geld von den Händlern die Ihre Produkte ausstellen holen, oder von Werbeflächen usw..
Wenn ich als Besucher komme, habe ich nichts dagegen wenn ich Eintritt zahlen muß, solange es im Rahmen bleibt.

mfg Günther

[fsahm]

Original von Woodpecker61


Aber ich bin absolut dagegen das Clubs Treffen veranstalten und die Teilnehmer mit absoluten Wucher-Eintrittspreisen belegen wie z.B. zahlen fürs gesamte Wochenende auch wenn man nur Samstagnachmittag mal kurz vorbeischaut und das ganze nur dem einen Interesse dient nämlich das über die Einnahmen des Treffens die Clubkasse möglichst hoch aufgefüllt werden kann wie dies in Luxemburg vergangenes Wochenende mal wieder erfolgreich praktiziert wurde.


netten Gruß

Woodpecker61

Na ja,

da gibt es "Gott sei Dank" auch andere Beispiele, auch Suhl gehört dazu!
Wenn ich und nun der Thüringer Corvette Verein Deinem Wunsch entsprechen würden, dann wäre Suhl gestorben.
Also erst einmal genauer Nachdenken, bevor man solch einen allgemeinen Satz ausdrückt!
Denn der Corvette-Club Hamburg und der Hessenclub haben jedenfalls für die SUHL-Veranstaltung Clubgelder in die Hand genommen und zwar für alle Corvettekollegen, nicht nur für Mitglieder!!!

Aber ich geb Dir auch Recht, das es negative Beispiele gibt. Aber die sind nicht mein Maßstab!


Gruß
Friedel

[Didi_HB]

Wir, der Bremer US Car Stammtisch, organisieren gerade das 3. Bremer US Car Treffen.
Damit eine rege Beteiligung zustande kommt haben wir nach einem geeigneten Standort gesucht, der zum einen groß genug für mindestens 300 Fahrzeuge ist, und zum anderen auch optisch etwas hermacht. Dabei dürfen schon mal keine Kosten entstehen.

Hier konnten wir die Waterfront (das ist ein großes Einkaufszentrum – ähnlich wie in Oberhausen, nur etwas kleiner) davon überzeugen, uns ihr Gelände zur Verfügung zu stellen. An diesem Standort profitieren beide davon. Die Waterfront bekommt Kunden, die sich sonst dort nie einfinden würden, kann es werblich für sich nutzen und wir haben eine sehr attraktive Veranstaltungsfläche, die auch noch kostenlos für uns ist.

Durch die dort beheimateten Firmen versuchen wir Sponsorengelder zu bekommen. Damit wollen wir unsere Kosten decken. Dazu gehören u. a. Druckkosten, Gagen für die Musiker, Reinigungskosten usw. Mit viel Glück dürften wir dann plus minus Null aussteigen. Ein finanzielles Restrisiko bleibt aber trotzdem, dass wir dann privat abdecken.

Wir halten es so, das niemand, weder die Bringer noch die Besucher, Eintritt – oder wie man es auch nennt – bezahlen müssen. Unsere Meinung ist: Die „Bringer“ machen das Treffen erst zu dem was es sein soll (ohne sie geht gar nichts ) und die Besucher sollen sich daran einfach nur erfreuen

Gruß
Dieter

[Midnight-Cruiser]

Wenn der Veranstalter aber keine Sponsoren hat und auch nicht auf ein kostenloses Firmengelände zurückgreifen kann, sondern z.B. auf ein Gemeindegrundstück zugreifen muss, dann wirds richtig teuer.

Vielleicht ist hier einer der V8-Drivers Groß-Gerau im Forum, der etwas Genaueres dazu sagen kann. Mir wurde mal gesagt, dass die Gemeinde in Biebesheim, in dem das Treffen jahrelang stattfand, für die 4 Tage 15k Euro Platzmiete dem Club abverlangt hat. Ganz zu schweigen von den Auflagen, die der Club erfüllen musste, und die von Jahr zu Jahr in Daumenschrauben-Manier immer höher gesetzt wurden. Das reicht dann je nach Gemeinde bei Abendveranstaltungen in einer Halle von Feuerwehr bis Rettungswagen oder Notarzt vor Ort. Das ganze ist mit der Grund, warum es das Treffen in Biebesheim nicht mehr gibt.

Außerdem nutzen doch auch die "Bringer" die Einrichtungen, die Geld kosten. Oder meint ihr, die Dixis oder der Toilettenwagen kommen für umme ? Oder die 2, 3 Bands, die spielen, machen das aus Enthusiasmus ? Die Musik interessiert euch nicht ? Ihr hört sie aber trotzdem, oder könntet sie hören, wenn ihr wolltet.

Und alles nur den ausstellenden Händlern aufzubürden, wird nicht funktionieren. Die müssen als Gewerbliche sowieso schon einiges tragen und hohe Standgebühren zahlen. Ja, wieviel Modellautos, T-Shirts oder Bratwürste muss denn dann ein Händler verkaufen, bevor er überhaupt mal Gewinn machen kann ?

Ich halte es daher für gerechtfertigt, dass die Kosten gleichmäßig auf Bringer, Zuschauer und Händler verteilt werden und nicht alles einem oder zweien aufgebürdet wird. Um so mehr kann man dann die Treffen schätzen, bei denen es keinen Eintritt kostet, z.B. Buchs.

[KnightRainer]

Original von Midnight-Cruiser
Mir wurde mal gesagt, dass die Gemeinde in Biebesheim, in dem das Treffen jahrelang stattfand, für die 4 Tage 15k Euro Platzmiete dem Club abverlangt hat.