C7Z06: Eindruck nach 1000 km

[Speedhunter]

    Ja, so sieht es dann aus. Bei 34 Grad ist gegenüber 10 Grad die Luftdichte um 8.5% geringer ( bei gleichem Luftdruck),
dadurch entsprechend weniger Motorleistung und damit Beschleunigungsleistung. 8.5 % sind dann halt bei 600 PS Autos
schon mal um 50 PS, die fehlen. Huracan hat bei 34 Grad wie heute auch nur noch um 560 PS.
Hab den 610 PS Huracan bei 15 Grad gemessen im letzten Jahr, da ging er 6.6 s 100–200 und 
bei 33 Grad nur noch 7.3 s, ist halt Physik, Leistung ist proportional zur Luftdichte bzw. Sauerstoffgehalt der Luft.

Solange Öl – und Wassertemperaturen nicht zu heiß werden,  ist C7 Z06 nicht schlechter als die Konkurrenz

[Essoholgi]

Huracan hatte in der Autopresse eine 6,3 s oder 6,4 s. Wenn die Z06 dann etwa 0,4 s schneller ist, kann man zufrieden sein.

Den letzten Satz von Speedhunter unterstreiche ich voll und ganz !

[Speedhunter]

Also meine Z06 schafft bei Temperaturen bei um 10 – 15 Grad um 6.2 s – 6.3 s 100–200 mehr geht bei
mir nicht, da kann ich zigmal messen. Die sehr guten Zeiten vom 720 S um 4.5 – 4.6 s , auf der gleichen
Teststrecke wie Z06/488 gemessen, Startpunkt markiert, haben folgende Gründe.

Mein 720 S ist gewogen ziemlich exakt 200 kg leichter als Z06 , das bringt schon mal
0.9 s rechnerisch Vorteil bei 100–200, dazu kommt, dass 720 S nach oben streut
Richtung 740 PS (Leistungsprüfstände) und meine Z06 eher Richtung 630 PS .

Der effektive Leistungsvorteil vom 720 S gegenüber C7 Z06, wenn man 200 kg weniger
Gewicht berücksichtigt, sind etwa 180 PS bei 100– 200.

Beim Vergleich meines 488 GTB zu Z06 sieht die Sache anders aus, etwa 80 kg ist
in meinem Fall der Gewichtsvorteil des 488. Das bringt schon mal 0.3 s 100–200, aber
nicht 0.9 s wie beim 720 S. Mein 488 liegt so um 650 PS, Ferrari war etwas geizig mit Ladedruck.
720 S hat etwa 0.3 bar mehr Ladedruck bei Nennleistung , dadurch und durch das geringere Gewicht
von in meinem Fall um 120 kg fährt mein 720 S meinem 488 um die Ohren, Mehr wie
5.5 s 100–200 hab ich mit 488 noch nicht geschafft, dennoch deutlich schneller als meine C7 Z06,
liegt an der extrem kurzen Übersetzung mit 3. Gang bis 135 km/h und 4. Gang bis 165km/h beim 488.

Über 200 km/h ist 488 dann deutlich schneller, fahre mit Aero 1 , aber die 5.0 s 200 –250 beim 488 sind unerreichbar 
für meine Z06.. Klar , cw x A ist um  15 % schlechter gegenüber 488, auch mit Aero 1.

Weiteres Beispiel zum Schundluder des Tunings: MTO Engineering ist softwaretechinsch sehr gute Firma, viele Tuner,
wie Edo kaufen da Software ein, haben top Maha MSR1050 Prüfstand, besser geht es nicht, stimmen die Autos aber
nicht auf der Straße zusätzlich ab, Resultat: Der Edo 670 PS 991 Turbo S hatte vielleicht 630 PS und war trotz größerer 
Lader knapp über Serienniveau, für so stolze 30 k Umbaukosten.. MTO verprobt Leistungsprüfstandsmessung nicht mit
GPS Daten, ein guter Tuner hat Racelogic 100 Hz Vbox 3i und überprüft die gemessenen Leistungswerte auf
Prüfstand mittels GPS. Man guckt sich an z.B. bei Z06 die 160–200 km/h Zeiten im 4. Gang bei A8, wenn da nix
besser wird, kann man Tuningmaßnahme vergessen

[Essoholgi]

Was hat denn der 488 von 160-200 best und was hat die Z06 , vielleicht auch mal 180-200 beide Autos ?

Ohne Korrektur ist das immer so eine Sache, vor allem bei nur einer Nachkommastelle (Zeiten)

Mit Lufi und Mapping ist man am 488 jedenfalls dicht dran :)

Die 720 S sind natürlich unerreicht in den Fahrleistungen. Autos streuen teilweise auf über 750 PS

[Speedhunter]

488 GTB bei Bedingungen um 15 Grad um 2.6 – 2.8 s 160 – 200 und C7 Z06 dito 3.0 s bis 3.2 s.

Da muss ich noch so kleinen Schwank erzählen: Aus Beschleunigungszeiten die Motorleistung zu ermitteln, war natürlich immer ein Thema, ohne GPS damals wollte Porsche die Vmax berechnen Döttinger Höhe Stefan Beloff, da lag Porsche aber daneben, 303 km/h waren es wohl dann statt 320 prognostiziert.

Durch die GPS Messung ist man heute deutlich besser geworden im Hinblick auf Leistungsaanalyse eines Fahrzeugs, über meine Firma hab ich dann Gutachten beauftragt an das mathematische Institut der Uni Freiburg, ging um Ferrari Modell, war aber unlösbare Riccatti Diffentialgleichung im aller einfachsten Fall, das war schon mal schlecht, nicht durch eine Formel zu lösen, ein Beschleunigungsvorgang. Auch Bosch Ausrollversuch und Ansätze von Professoren waren mathematisch zu simpel, Exkollege TR hat dann mal interessanten Ansatz gebracht, aber aus allen Foren rausgeflogen, weil er glaubte, jedes Auto auf „ 5 PS“ berechnen zu können, aufgrund GPS Daten, TR hat sich allerdings nicht mit der Genauigkeit der GPS Daten befasst, das war der Grundsatzfehler. Eine 100 Hz Vbox 3i ist nicht besser als 10 Hz PB oder Qstarz, nur die statistische Sicherheit.

Nun zurück zum Vergleich meines 488 zu meiner C7 Z06. Rund 0.4 s im Schnitt ist 488 GTB schneller nach meinen Messungen,
160–200, 0.15 s resuktieren aus dem geringeren Gewicht und 0.05 s aus dem besseren cw x A. Die restlichen 0.2 s resultieren aus rund 35 –40 PS höherer Leistungsdichte im Intervall 160 – 200.

Bei um 20 Grad und 1013 mbar Luftdruck , also DIN 70020 Bedingungen, sieht es bei meinem Fuhrpark etwa so aus:

720 S: 740–750 PS
488 GTB: um 650 –660 PS
C7 Z06 : um 620–630 PS

Von den Insoric Messungen halte ich nichts. Im ASBC wird die gemessene Radleistung so korrigiert oder manipuliert bis die
Hersteller Nennleistung getroffen wird und alle sind zufrieden...

[Ralf. P.]

Der Ausrollversuch geht jedoch nur indirekt in Fahrleistungsmessungen ein. Damit bestimmst du die Verluste, wie Luftwiderstand, Rollwiderstand und ev. auch noch alles was von hinten bis zur Kupplung weggeht (wenn du dabei den jeweiligen Gang drin lässt und auskuppelst, ansonsten ausrollen im Leerlauf)). Hier können sich natürlich viele Fehler und Ungenauigkeiten einschleichen und du brauchst ein laaaanges Stück topfebener Fahrstrecke ohne Steigung oder Gefälle.
Noch etwas zur Beziehung Motorleistung-Fahrleistung:
Von immenser Wichtigkeit ist nicht nur die Maximalleistung (ca. 650 PS bei der C7Z06) sondern auch der Leistungsverlauf über die Drehzahl sowie die Getriebeabstufung. Man kann sich dazu das Jante Normalfahrzustandsdiagramm entwickeln und sich in unendlich kleinen Schritten (Differentialrechnung!) auf den spezifisch freien Zugkräften in den einzelnen Gängen entlanghangeln. Dazu ist natürlich einiges an Vorarbeit nötig, was den Aufwand für ein einzelnes Auto kaum rechtfertigt.


Weiter will ich es hier erst einmal nicht treiben.


Gruß

[Speedhunter]

Ja so ist es, mit der 1/100 Stelle nach dem Komma zu reichen bei den GPS Zeiten dann auch Unfug, die Zeiterfassung ist sehr genau, aber nicht die
Geschwindigkeitsefassung mit GPS, die beruht auf statistischen Wahrscheinlichlichkeitsmodellen aus Dopplereffekten  usw..
Unerläßlich ist aber GPS Messung, wenn es um das Tuning beim selben Fahrzeug geht, Beschleunigungszeiten sind immer proportional der
Motorleistung bem selben Fahrzeug. Wenn die 100–200 Zeiten um 10 % besser werden, dann auch die durchschnittliche Motorleistung, weil Luftwiderstandsleistung und Reibleistung unabhängig von der 100 – 200 Beschleunigungszeit sind.

Aber wie dem auch sei, meine C7 Z06 ist kein Beschleunigungswunder, sieht man auch an den Testergebnissen weltweit,
A8 ist ja optimal abgestuft bei 100 –200, aber mir reichen Fahrleistungen aus, mein getunter 997 Turbo mit 600 PS, war nicht
langsamer, aber halt viel träger im unteren Drehzahlbereich , der Biss im unteren Drehzahlbereich macht ja die C7 Z06 grad aus, durchaus
einzigartig. Hab früher viele Messungen gemacht, so wöchentlich quasi, heute mach ich das auch nur noch selten, ob ein Auto in
6 s oder 5 s 100–200 geht, ist für mich kein persönlicher Quantensprung mehr, früher schon im Alter von 20 bis 40 .

[Corvalex]

Die C7 ist ja leider sehr schwer geworden und hat eine schlechte Aerodynamik.
Was misst Du denn so 200-250?

[Speedhunter]

Das kann ich Dir, wenn Wetter hält, am Sonntag um 6 Uhr morgens  sagen, mache mit Kollegen paar Messreihen ggfs.

A5 Offenburg – Karlsruhe hat brauchbare Höhenprofile, um 4 Uhr ist es wohl windstill am Sonntag früh und um 20 Grad , also DIN 70020 Bedingungen , so 6.5 s  200 –250 erwarte ich mal . Meine C6 Z06 lief  im 4. Gang sehr gut 200– 250, subjektiv nicht langsamer. Gefühle können täuschen, also muss man messen, Vmax Messung mach ich dann auch nochmal am Sonntag früh. 488 hab ich schon mal gemessen, der ging 5.0 s 200 –250, mein 720 S  4.0 s. 

200 – 300 bei 488 um 15.5 s und und 720 S stichprobenmäßig gemessen 12.0 s. Das. deckt sich in etwa mit den Testergebnissen der
Auto – Zeitschriften.

Z06 noch nicht gemessen bei 200 –250.

Wie gesagt, am Sonntag morgen messe ich um 4 Uhr früh, wenn Wetter hält, und berichte hier. Vmax erwarte ich etwas über 320 km/h mit Aero 1, 325 km/h sollten gehen, auch wenn Auto etwas unter der Werksangabe liegt mit vielleicht um 630 PS.

Bei 200 – 300 sehe ich bei meinem Auto 21 s. Am Sonntag um 6 Uhr früh stelle ich Ergebnisse ein. Hoffentlich hält das Wetter.

Bin weder Mclaren oder Porsche oder Ferrari Fan, sehe die Messungen eher aus der Ingenieurswelt der Messtechnik,
aus der ich komme, hin und wieder juckt es mich dann schon und vorzugsweise am Sonntagfrüh
wird mal wieder gemessen, Theorie und Praxis müssen übereinstimmen.

Die erste Vmax Messung war im April , mit 321 km/h glaub ich, nicht so schlecht, Nummernschild hatte AIP Händler im Grill montiert, dann
Notprogramm, jetzt schau ich mal am Sonntag früh, ob das Problem mit tiefer Nummernschildmontage nochmal auftritt. Glaub es nicht,
aber nur mit Messen kommt Wissen.

[Corvalex]

Ich bin gespannt!
Womit misst Du denn?
Ich hatte mit der 10Hz Pbox teilweise doch erhebliche Ausreißer, so dass man wohl gut beraten ist, dem Bestwert nicht zu viel Beachtung zu schenken.
Mein Datenlogger über das OBD-Speed Signal, welches ich per GPS kalibriert habe, liefert konstantere Werte.