05.09.2007, 17:24
Zitat:Original von Jochen
Jan, Ionenstrommessung über die Zündkerzen ist natürlich DER Renner unter den Klopfmessungen. Wird meines Wissens aber nur von sehr sehr wenigen Fahrzeugen genutzt, z.B. dem neuen BMW M3. Erhebliche Vorteile beim zeitlichen Einsatz der KR und vor allem lassen sich so einzelne Zylinder anpassen, und nicht der Zündzeitpunkt für den ganzen Motor runterregeln...
Zitat:Original von JochenMit ganz normalen Klopfsensoren auf Körperschallbasis läßt sich das Klopfen ohne Probleme den einzelnen Zündungen und Zylindern zuordnen. Dafür braucht man keine Ionenstrommessung. Steuergeräte, die mit Körperschallsensoren Klopfen erkennen, und einzelnen Zylindern unterschiedliche Zündwinkel zuordnen, gibt seit einer Weile.
ein bisschen Wikipedia Wissen:
...
Vorteile des Ionenstromverfahrens gegenüber der Körperschallmethode sind offensichtlich. Und beim M3 wurde diese Methode auch "primär" dazu eingesetzt...
Viele Grüße
Jochen
Die in Wikipedia aufgeführten Probleme mit Fehlsignalen (die Du netter Weise fett gedruckt hast) entstehen durch zu primitive Signalerkennung. Mit dem Aufwand, den man für eine vernünfitge Analyse des Ionenstroms treiben muss, kann man Klopfen auch genauso gut mit normalen Körperschall-Klopfsensoren erkennen.
Wenn sich BMW entschieden hat, Ionenstrommessungen bei Serienmotoren durchzuführen, dann stellt das Mehraufwand dar, den man mit Sicherheit nicht in Kauf genommen hat, um einfach nur Klopfen zu erkennen, sondern um die Vorteile der Ionenstrommessung zu nutzen.
Ionenstrommessung ist die Zylinderdruck-Messung des armen Mannes (wobei arm hier sehr relativ zu sehen ist, denn die Kosten für Geräte zur Ionenstrommessungen am Prüfstand liegen auch schon im fünfstelligen Bereich). Man kann an den Signalen eben sehen, wie nahe man am optimalen Zündpunkt ist. Nicht so gut wie mit Zylinderdruck-Messungen, aber immerhin. Und damit kann der Zündwinkel automatisch auf den besten Wert für den gerade vorhandenen Sprit eingestellt werden. Dazu muss man wissen, dass die beste Leistung meistens nicht genau an der Klopfgrenze erreicht wird, sondern ein paar Grad vorher. Wird die Zündung durch Klopfregelung soweit zurück genommen, dass der Motor nicht mehr Klopft, dann schont das zwar den Motor, aber man hat nicht die optimale Leistung.
Außerdem kann man mit der Ionenstrommessung in der umgekehrten Situation erkennen, ob die Zündung eigentlich okay ist, es aber trotzdem hin und wieder zu Klopfen kommt. Dann kann man sich entscheiden, das bischen Klopfen zu ignorieren (was bei hochverdichteten Motoren durchaus Sinn machen kann). Das gleiche Maß an Klopfen könnte aber auch auftreten, weil die Zündung wirklich zu weit vorne steht, und besser zurück genommen werden sollte. Mit Ionenstrommessungen kann man den Unterschied erkennen, mit Klopfsensoren nicht.
In einem Fall, in dem ich Unterschiede zwischen zwei mit 100Oktan beworbenen Benzinsorten gesehen habe, war die Z06 für Benin A optimal eingestellt. Dann wurde Tank mit Benzin B befüllt. Das Fahrzeug hatte darauf hin 10PS weniger - ohne zu Klopfen. Nachdem ich die Zündung auf Benzin B eingestellt hatte lag die Leistung nur noch 5 PS unter der Leistung mit Benzin A. 5PS hatte ich durch Zurücknahme der Zündung gewonnen, obwohl der Motor zu keinem Zeitpunkt geklopft hat.
Gruß, Till
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